BIG – Wie die Architektur Grenzen verschiebt und ein Müllheizkraftwerk zur Skipiste wird

Die Unternehmensphilosophien des dänischen Star-Architekturbüros BIG – Bjarke Ingels Group – und des italienischen Leuchtenherstellers Artemide haben beide eins im Fokus: die Bedürfnisse des Menschen. Da ist es nicht verwunderlich, dass im jahrelangen Dialog Leuchten entstanden sind, die durch mehr als Funktionalität und Design überzeugen.
 

Bjarke Ingels – Evolution statt Revolution

Mit grade mal 31 Jahren legt der dänische Architekt Bjarke Ingels 2005 in Kopenhagen den Grundstein für BIG und verändert seitdem durch innovative Visionen das Bild der Architektur.

Viele gewonnene Wettbewerbe und der Film „Big Time“ über den charismatischen Kreativkopf tragen zu einer Popularität des Architekten bei, die weit über die Grenzen der Architekturbranche hinausreicht. Was in Kopenhagen anfing, manövrierte sich in den letzten 13 Jahren auf internationaler Ebene nach London und New York. Mit seinen 17 Partnern und insgesamt rund 600 Mitarbeitern prägte Bjarke Ingels eine Architektursprache, die in jedem Entwurf eine einzigartige, von utopischen Zügen beeinflusste Entwicklung annimmt.

In seinen Entwürfen schafft BIG eine Schnittmenge zwischen Radikalem und Realem und übersetzt dies mit utopischem Pragmatismus. Die kreativen Ideen vereinen soziale, ökonomische und umweltbewusste Komponenten in einem Gebäude. Mit jedem Projekt wird die Grenze des Normalen weiter verschoben, damit die Architektur die maximale Benutzerfreundlichkeit für das Individuum bietet: BIG verbindet gegensätzliche Elemente miteinander, die in Kombination etwas Neues für den Menschen erschaffen.

Ein gutes Beispiel für utopischen Pragmatismus, der auf die Bedürfnisse der Bewohner eingeht, ist das 2016 in New York fertiggestellte Hochhaus VIA 57 West. Bekannt als Courtscraper – einer Mischung aus Courtyard und Skyscraper – gewann das Gebäude mit seiner ausdrucksvollen Formensprache 2016 den Hochhaus Preis. Die Architekten von BIG kreieren ein Wohnhochhaus, das sich in der Skyline von New York nicht eben durch seine Größe, sondern durch die ausdrucksstarke Architektur und den wichtigsten Aspekt im Fokus – das Bedürfnis des Menschen nach gesundem Wohnen – hervorhebt.

Neben dem Streben nach Utopie und Pragmatismus bestimmt hedonistische Nachhaltigkeit die Architektur des dänischen Baukünstlers. So sieht das dänische Architekturbüro die Verbindung von einem ausgeprägten Nachhaltigkeitsgedanken mit einer hohen Benutzerfreundlichkeit, angereichert durch Freude und Genuss in der Anwendung, als Mittel für gelungene Architektur.

Besonders deutlich kommt die umweltbewusste Einstellung in dem Kopenhagener Müllheizkraftwerk Amager Bakke zur Geltung. Eine Fabrik, die Müll in Wärme und Energie umwandelt, trägt neben dem ökologischen und ökonomischen Mehrwert auch eine soziale Komponente in sich: Die Architektur der Anlage drückt sich in Form und Gestalt einer Skipiste aus. Mittels eines Aufzugs werden die Besucher auf die Gipfelspitze befördert und können die 100 Meter hohe Piste herunterfahren. In diesem Entwurf vereinen die Architekten einen zukunftsorientierten Gedanken mit erlebbarer Gebäudestruktur, die für jeden zugänglich ist und in weiterer Konsequenz die Landschaft Kopenhagens für den Menschen prägt.

Alphabet of Light Circular

Gople RWB

Wenn Architektur und Licht sich vereinen: Die Kooperation von Artemide und BIG

Neben einem bemerkenswerten Sinn für Design und Architektur beweist sich die Bjarke Ingels Group durch einen ausgesprochenen Blick fürs Detail. Fundiert auf einem besonderen Gefühl für Raum und Architektur, entwickelt BIG Leuchten für Artemide, die mehr als nur eine Lichtquelle sind.

In der Kooperation sind die Serien Alphabet of Light, Gople, La Linea und Ripple entstanden, die geprägt durch das nachhaltige, benutzerbestimmte Dogma von BIG, jeweils differenzierte Charakteristika aufweisen. Während oftmals die Funktion als Beleuchtung im Mittelpunkt steht, fokussiert BIG den Umgang mit Mensch, Pflanze und Raum in seinen Entwürfen.

So unterstützt auch die Serie Alphabet of Light den Dialog zwischen Mensch und Raum: In geometrischen Formen oder als Buchstaben provozieren die Leuchten den Einsatz als Ausdrucksmittel, um Gedanken raumgreifend und sprachlich zu veranschaulichen. Der Mensch als Künstler verändert durch ein eigentlich funktionales Mittel die Wirkung des Raumes.

Auch der Lichtschlauch La Linea initiiert durch seine flexible Struktur und freie Raumentfaltung eine starke Auseinandersetzung des Betrachters mit seiner Umgebung.

Hergestellt in traditioneller, venezianischer Glasbläserkunst tragen die handgefertigten Unikate der Serie Gople einen technischen, innovativen Nutzen in sich. Die Metallisierung des mundgeblasenen Glases wird mit einem innovativen Verfahren hergestellt, bei dem keine Emissionen oder Abfall entstehen. Durch die patentierte Technologie unterstützt Gople RWB das Wachstum und die Blüte von Pflanzen und wirkt sich somit positiv auf den Menschen und seine Umwelt aus.

Auch bei der Ripple-Leuchte nehmen die Gestalter Bezug auf das Wohlbefinden des Nutzers. Optimaler Sehkomfort in Kombination mit Schallabsorption sorgen für ein akustisches Wohlbefinden.

Wenn Innovation auf Lichtdesign und Architektur trifft, entstehen Systeme, die auf langjährige Erfahrung und einem hohen Verständnis für Lichtwirkung basieren. In enger Zusammenarbeit haben Artemide und die Bjarke Ingels Group Leuchten entwickelt, die eine positive Auswirkung auf den Menschen und seine Umwelt haben.

Ripple

La Linea, Foto: Federico Villa

Alphabet of Light

Einzelne Basismodule können einfach zu Buchstaben, Zahlen oder schlangenlinienförmigen Lichtstrukturen zusammengesetzt werden. Ergänzt durch die kreisrunden und linearen Alphabet of Light Pendelleuchten, lassen sich mit der umfangreichen Leuchtenfamilie Räume individuell und emotional gestalten.

Design: Bjarke Ingels Group

Alphabet of Light, Foto: Pierpalo Ferrari

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