120 Stunden Hochspannung
Hinter den Kulissen: Wie funktioniert ein Profi-Fotoshooting? Stylist und Fotograf Peter Fehrentz schuf Räume zum Wohlfühlen. Mittendrin: unsere Leuchten.
Das perfekte Foto braucht vor allem eines: gutes, nein perfektes Licht. Stylist und Fotograf Peter Fehrentz überließ daher nichts dem Zufall. Fast zehn Personen dirigierte der gebürtige Bremer für den einen Augenblick, in dem er abdrückt: Fotoassistenten, Dekorateure, Techniker und Monteure arbeiteten Tag und Nacht. 120 Stunden Hochspannung, in der sie die 250 Quadratmeter große Event-Agentur Gebrüder Fritz nahe den Hackeschen Höfen in eine Wohnung verwandelten, in die wohl jede(r) sofort einziehen würde: vier Meter hohe Räume, Stuckdecken von 1883, Flügeltüren, satte Farben und elegante Wandpaneele. Hier residierte eine Familie von Textilfabrikanten. Fünf Tage lang brachte Peter Fehrentz den einstigen Glanz zurück.
Kunst der Details
Die hohen Fenster der historistischen Fassaden schaufeln Tageslicht in die Räume. Ideal für eine Foto-Produktion. Nun kam es auf das richtige Arrangement an. Die Mannschafft bewegte Möbel und Accessoires Zentimeter für Zentimeter, bis alles passte. Details entscheiden über die Wirkung, verrät der Profi. Die hölzerne Vase mit den beiden Schilfgräsern etwa steht nicht mitten auf dem Tisch, sondern schön am Rande, umringt von zwei kleineren. Das Buch ist aufgeschlagen, der Stuhl zur Seite gezogen und durch das Bild huscht schemenhaft eine Gestalt. Fehrentz schafft Kompositionen, die Gemälden entsprungen sein könnten: Zwei bauchige Vasen am Fensterbrett. Die Silhouetten von Gräsern. Und Artemides Decompose, deren Ringe goldene Schattenspiele an die Wand werfen. Perfektion ist eben die Kunst klug gesetzter Akzente.
Natürlich darf hier ein Kronleuchter nicht fehlen. Ipno Glass ist eine moderne Neuinterpretation des Klassikers durch Designlegende Michele De Lucchi. Sie vereint Tradition und Technik, Sinnlichkeit und optische Brillanz. Ihr glasklarer Körper formt das Licht durch weiche Geometrien im Inneren. Das mundgeblasene Kristallglas konzentriert das Licht auf der Unterseite des Glaskörpers, die es blendfrei streut. Erwacht sie zum Leben, „ipnotisiert“ ihr Licht so manche Betrachterin. Magisch.
Kunst der Kontraste
Kontraste beleben, beispielsweise im Schlafzimmer, wo der leuchtende Reif der Alphabet of Light Circular das Deckenrelief akzentuiert. Stuck, Parkett und große Türflügel eröffneten ein Eldorado für den Perfektionisten Peter Fehrentz, der jedes Buch, jede Vase, jedes Kissen und sogar die Bettwäsche für das Fotoshooting auswählte. Die Mannschaft schleppte Kisten an Dekorationen, Textilien und Accessoires in die Beletage. Doch nach jedem Set hieß es umräumen, und zwar schnell. Das Bett wich etwa einem Schreibtisch für die nächste Aufnahme.
Gegensätze ziehen sich nicht einfach an, sie müssen wohl kalkuliert sein. So durchmisst das architektonische Tracksystem A.24 ganz selbstverständlich den Saal, weil es ein natürliches Pendant zu seiner Stuckdecke bildet. Magnetische Pendelleuchten tauchten den Essplatz in mondänes Licht. Die Leuchtkörper in gebürstetem Kupfer heben sich vor den petrolfarbenen Wänden ab: Technik und Ambiente in perfektem Einklang.
Kunst der Komposition
Highlight im Gründerzeitflur wurde die Pendelleuchte Miconos: Die aufgereihten Glaskörper bilden eine leuchten Linie. Objektleuchten wie Empatia, Itka oder nh1217 zeigen, wie gekonnt gesetzte Lichtinseln jedes Ambiente aufwerten: Mal betonen sie Wandpaneele, mal richten sie den Blick auf Nischen. Natürlich durfte Designikone Tolomeo nicht fehlen. Ob auf dem Schreibtisch, Sideboard oder als Stehleuchte: Der Allrounder fügt sich einfach in jedes Ambiente – oder ist es umgekehrt?
Apropos Ambiente: Für seine Arrangements verwendete Peter Fehrentz Möbel unserer Kooperationspartner COR, Team7, more, Bene und The Rug Company. Danke! Wir sind überzeugt: Wenn klares Design auf hochkarätige Funktionalität trifft und Sinnlichkeit mit Hightech verschmilzt, entstehen Produkte mit großer Strahlkraft.
Der gebürtige Bremer Peter Fehrentz vereint viele Talente. Für seine reduzierten Möbel wird er als Designer geschätzt, seine Arbeiten als Fotograf, Innenarchitekt und Stylist sind in großen Magazinen zu erleben. Fehrentz schafft stimmige Arrangements mit wenigen Mitteln. Er verbindet Ästhetik mit Lichttechnik und zeigt immer wieder seine große Verbundenheit zum Handwerk.