Reine Flexibilität: Ein rotes Seil zackt durch den Raum

Ein rotes Seil zackt durch den Raum, als hätte es ein Parcourläufer gespannt. Carlotta de Bevilacqua entwarf mit dem Funivia ein schwebend leichtes Lichtsystem. Das Seil verteilt Energie auf bewegliche Leuchten. Die Stromabnahme erfolgt per Brückenelemente, die über Dorne den Kontakt zu den Polen herstellen. Werden sie versetzt, schließt sich die elastische und langlebige Kevlar-Polyethylen-Ummantelung wieder. Die Elemente selbst erinnern an Gondeln einer Seilbahn – daher auch der Name: Funivia – zu Deutsch „Seilbahn“.

 

Funivia ist nachhaltig

Von einem einzigen Versorgungspunkt lässt sich das System frei im Raum installieren. Sollte sich die Nutzung des Raums ändern – durch neue Möbel oder wenn etwa Büroflächen zur Lounge werden –, lassen sich die Leuchten einfach neu am Seil platzieren, ohne das System selbst zu beschädigen. Zudem musste keine einzige Leuchte neu entwickelt werden. Funivia nutzt bekannte Leuchten der Artemide-Kollektion wie etwa A.24, Vector oder Sharp, was Material und Energie spart, die sonst in neue Fertigungslinien investiert worden wären. Auch beim Versand kann auf große Kartonagen verzichtet werden. Das Seil wird einfach eng zusammengerollt.

Funivia bietet Freiheit

Das flexible Lichtnetzwerk löst selbst schwierige Beleuchtungssituationen. Egal, ob hohe Räume oder schräge Wände: Dank der flexiblen Installation des Seils und der beliebig versetzbaren Lichtelemente kommt Licht genau dorthin, wo es benötigt wird. Das System ist für jede Anwendung im professionellen und privaten Umfeld geeignet. Jede Leuchte lässt sich individuell per Artemide-App steuern.

Funivia erzählt Geschichte

Designerin Carlotta de Bevilacqua entwarf Funivia für ihren verstorbenen Ehemann Ernesto Gismondi. Der Artemide-Gründer stammte aus San Remo und liebte die 1936 erbaute Seilbahn, die vom Stadtzentrum über vier Haltestellen auf den Gipfel des Monte Bignone (1.299 m) führte. Mit 7645 Metern war sie einst die längste Seilbahn der Welt. Der finale Abschnitt überspannte sogar 1742 Meter frei und wurde so zum Vorbild für weitere Anlagen in Nordeuropa und den Vereinigten Staaten.

20 Minuten dauerte die Fahrt über 1200 Höhenmeter. Im Jahr 1965 feierte die Seilbahn 400.000 Fahrten und über zwei Millionen Fahrgäste in 28 unfallfreien Betriebsjahren. Wegen Wartungsarbeiten wurde die legendäre Seilbahn 1981 für die Öffentlichkeit geschlossen, aber nicht stillgelegt. Obwohl die Bahn nun seit 20 Jahren außer Betrieb ist, sind noch alle Stützen und Stationen vorhanden. So bleibt die Hoffnung, dass sie irgendwann mal wieder Meer und Berge verbindet.

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